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Rosen-Bestecke

Hildesheimer Rose-Bestecke
230 abgebildete Muster
81 Hersteller im Portrait

ISBN 978-3-9813273-0-4
Hardcover, 304 Seiten, 500 Abb.
49 Euro

Im Zilvermuseum Sterckshof, Antwerpen


Sterckshof
Foto: Zilvermuseum Sterckshof.

Das Zilvermuseum Sterckshof in Deurne ist untergebracht in der Burg im Sterckshof (Antwerpen), einem Haus mit vielen Zimmern und Platz für Silber.

Dieses wunderschöne Museum haben wir am 13. Juni 2010 besucht.

Es ist in einem malerischen Schloss untergebracht, dem Sterckshof. Schon dieses unter Denkmalschutz stehende Schloss und seine Gärten sind eine einzigartige Attraktion für die Gegend. Ursprünglich stand im 13. Jahrhundert dort ein befestigter Bauernhof, umgeben von einem Wassergraben. Benannt ist das Schloss nach Gerard Sterck (gestorben 1564), Kaufmann, Bankier und geheimer Rath, der es 1524 von Kaiser Karl V. gekauft hat. Unter ihm verwandelte sich das Haus zu einem prächtigen Anwesen und erhielt den Namen Sterckshof. Die weitere Geschichte des Hofes brachte etliche Besitzerwechsel und während der Kriege (Religionskriege bzw. Österreichischer Erbfolgekrieg (1740-1748) wurden große Teile des Sterckshof zerstört, bis kaum noch etwas von ihm blieb. Im Jahr 1921 wurde der nur noch aus Eingangstor, Turm und wenigen restaurierungsbebedürftigen Gebäuden bestehende Sterckshof durch die Provinz Antwerpen gekauft und bald wieder aufgebaut. Auch als Museum durchlief der Sterckshof eine wechselhafte Geschichte. Nachdem seit etwa 1950 konstant Tafelsilber gesammelt und gezeigt wurde, benannte man das Museum 1992 in Zilvermuseum Sterckshof um.

Wir besichtigten zuerst die allgemeine Silbersammlung, der Eintritt dafür ist frei. In diesem Museum werden ausgewählte Schätze der belgischen Silberschmiedekunst vom 16. Jahrhundert bis zur Neuzeit verwahrt und gezeigt. Ein ganz besonders wertvolles Stück ist dabei dieser Eulenbecher, dessen Körper aus einer Kokosnuss besteht.

Eulenbecher
Sammlung des Zilvermuseums Sterckshof: Eulen-Becher, Meister mit Pelikan, Antwerpen, 1548-1549, Leihgabe der König-Baudouin-Stiftung (inv B512 / 1) (© Hugo Maertens Brugge)

Belgien und vor allem Antwerpen war früher eines der maßgeblichen Zentren für Silberschmiedekunst in Europa. Auch für deutsche Silberschmiede war eine Fortbildungszeit in Antwerpen mit hohem Ansehen verbunden. Von ihren Aufenthalten kamen die Silberschmiede dann mit verfeinerten Techniken, aber auch mit neuen Formen und Dekorationsideen zurück, die dann in die heimische Produktion einflossen und den Stil beeinflussten.

Ausführlich und sehr anschaulich wird der Besucher in mehreren Räumen mit den einzelnen Techniken und Geräten des Silberschmiedehandwerks vertraut gemacht. Dazu ist auch an der Kasse für wenig Geld ein kleiner, sehr informativer Führer in Deutsch (oder anderer Sprache) erhältlich. Das Heftchen ist jedoch in der allgemeinen Buchseite des Museumsshops nicht vertreten.

Wir hatten das Glück, noch am letztmöglichen Tag die Sonderausstellung besuchen zu können, die der Brüsseler Silberschmiede Delheid gewidmet war.

Entwurfszeichnung Delheid
Foto: Zilvermuseum Sterckshof: Entwurfszeichnung der Firma Delheid, Brüssel.

Die Firma wurde 1828 durch Michel Delheid gegründet und erlangte in ihrer langen Bestandszeit bis 1980 internationales Ansehen und große Erfolge. Ein wunderbarer Katalog zeigt eine ausführliche Übersicht der Silberwaren dieser Firma und erzählt deren Geschichte. Der Katalog hat die ISBN 978-906625122-9. Ich habe den Besuch im Zilvermuseum Sterckshof wirklich genossen. Von diesem schönen Gebäude mit entzückendem Innenhof und Außenanlagen geht eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre aus. Die Präsentation dieser wertvollen Silberkunstwerke ist schön gegliedert und bringt das Wesentliche der einzelnen Stücke dem Auge des Betrachters nahe. Besonders gelungen ist dabei die recht schwierige Ausleuchtung der Silberschätze, die hier nicht, wie sonst oft auf Ausstellungen, durch das übermäßige Glänzen und Reflektieren des Lichts die Augen schnell ermüden ließen.

Schriftentausch mit dem Zilvermuseum

So konnten wir nun zum letzten Teil dieses Museumsbesuchs kommen, dem Schriftentausch. Es war mir eine besondere Ehre, dass mir angeboten worden war, für mein Buch Rosen-Bestecke, Veröffentlichungen des Zilvermuseums Sterckshof zu erhalten. Der Direktor des Museums, Herr Wim Nys, selbst Herausgeber und Autor mehrerer Fachbücher, nahm sich freundlicherweise die Zeit, mich persönlich zu begrüßen, und wir konnten uns im Museumsbuchshop gegenseitig die Bücher überreichen.

Schriftentausch Zilvermuseum

Bei der großen Anzahl von maßgeblichen Publikationen durch dieses Museum war für mich aus Auswahl nicht einfach. Am Ende habe ich mich für mehrere Bücher entschieden, von denen ich zwei hier vorstellen möchte (die folgenden Fotos wurden freundlicherweise vom Zilvermuseum Sterckshof zur Verfügung gestellt):

Das erste Buch:

Zilver uit Antwerpen

Wim Nys (Herausgeber), Zilver uit Antwerpen = Argenterie d Anvers = Silber aus Antwerpen = Silver from Antwerp, Antwerpen, Zilvermuseum Sterckshof Provinz Antwerpen, 2006, 319 Seiten, illustriert, farbige Abbildungen, Noten, Biografie, Bibliografie (Sterckshof Studies, 31 ), ISBN 90-6625-085-2, Text in Niederländisch, Einführungen in Französisch, Deutsch und Englisch

Dieser Katalog zeigt die Antwerpener Museum Szene durch eine silberne Brille gesehen. Zum ersten Mal wurden die Werke der Edelschmiedekunst aus verschiedenen Provinzen und der Stadt Antwerpen zusammen gebracht. Die fast 300 ausgewählten Objekte ergeben ein wunderbares Bild der jahrzehntelangen intensiven Sammeltätigkeit der Antwerpener Museen.

Das zweite Buch:

Ontwerpen voor zilver
Wim Nys, Ontwerpen voor zilver = Designs for silver. Simonet & Vansteeger, Dom Martin & Wolfers, Antwerpen, Zilvermuseum Sterckshof Provinz Antwerpen, 2001, 512 Seiten, schwarz-weiße und farbige Abbildungen, (Sterckshof Studies, 1918), ISBN 90-6625-027-5, Texte in Niederländisch und Englisch, Einführung, auch in Französisch und Deutsch.

In diesem Museum Katalog werden 3.068 Konstruktionszeichnungen für privates und religiöses Tafelsilber aus dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts beschrieben und abgebildet. Die Entwürfe stammen aus den den belgischen Werkstätten Simonet & Vansteeger, Dom Martin & Wolfers.

Seite 40: Abbildungen von Entwurfszeichnungen der Werktatt Simonet-Deanscutter


Das Zilvermuseum Sterckshof gibt selbst wissenschaftliche Studien heraus und verfügt über eine umfangreiche Bibliothek von wissenschaftlichen Arbeiten der angewandten Kunst, aller Altersgruppen und aus allen Kontinenten (außer Fotografie, Druckgrafik und Textilien). Einen Besuch kann ich nur empfehlen. Das Museum ist zum Beispiel von Duisburg aus mit dem Auto in ca. 2 Stunden zu erreichen und liegt eingebettet in eine wunderschöne Landschaft. Ganz nah ist auch noch der Rivierenhof mit Landschaftspark zu besichtigen.

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